Eine einzigartige Großstadt

Im Verlauf von 250 Jahren sind im heutigen Ruhrgebiet auf Grund von Kohleabbau und darum aufgebauter Schwerindustrie Dörfer zu Städten und diese schließlich faktisch zu einer Riesenstadt zusammengewachsen.

Zechen und Stahlfabriken sind mittlerweile weitgehend verschwunden. Das Ruhrgebiet ist auf der Suche nach einer neuen Identität. Das ist ein schwieriger Prozeß, aber ein positiver, denn die Zeiten im Qualm und Dreck der Industrie werden zwar durchaus gerne nostalgisch verklärt, waren aber selten besonders schön und nie gesund.

Dabei ist, zum Glück mehr als früher, ein Interesse erkennbar, die Wurzeln der eigenen Entwicklung im Stadtbild sichtbar zu lassen. Das ist ein wesentlicher Bestandteil des Fundaments, auf dem sich ein neues Selbstverständnis gründen kann. Wenn alte Gebäude und Anlagen renoviert und einer neuen Nutzung übergeben werden, Abraumhalden begrünt und begehbar gemacht werden, ist der Umbruch zum Neuen fließender, nachvollziehbarer, ohne ihm dabei im Wege zu stehen.

Weiter legen etwa einheitliche Renovierungen der ehemaligen Zechensiedlungen Zeugnis einer Architektur ab, die einen ganz anderen sozialen Umgang und eine andere Lebensweise als heute dokumentiert. Teile einer Stadt als Museum, aber nicht hinter Glas und gegen Eintritt, sondern bewohnt und belebt. Auch das erhält etwas vom alten Charakter, fördert die Identifikation derer, die die Orte beleben, und auch das, ohne Veränderungen zu behindern.

Die Fotografien sollen versuchen, diese Sichtweise zu fördern, etwas von dem zu bewahren, was früher war, was heute ist, ohne es zu verklären, den Wandel zeigen, ob gelungen oder weniger gelungen und die Menschen, die darin leben.